Praxisseminar Projektmanagement: Ohne Planung und System kein erfolgreiches Event!

Geschäftsführer der Rhein-Main-Hallen GmbH als Experte im Interview an der Friedrich-List-Schule

Kompetent und gut vorbereitet – so lernten die angehenden Veranstaltungskaufleute der Friedrich-List-Schule Holger Syhre kennen, einen der beiden Geschäftsführer der Rhein-Main-Hallen GmbH (RMH). In einer zweiteiligen Präsentation vermittelte der Experte der Klasse die grundlegenden Bausteine des Projektmanagements. In einem anschließenden Interview berichtete Herr Syhre über seine Erfahrungen und Tätigkeiten als Projektmanager und beschrieb die zukünftigen Perspektiven der Rhein-Main-Hallen.

 

FLS: Herr Syhre, wie kamen Sie nach Ihrem schulischen Werdegang mit der Veranstaltungsbranche in Kontakt?

Syhre: Ich komme aus einer Musikerfamilie und spielte selbst als Kind Klavier und Trompete. Bis heute hat sich meine Liebe zur klassischen Musik gehalten. Nach der Ausbildung zum Veranstaltungstechniker in der „Alten Oper Frankfurt“ ging ich nach Bamberg, wo ich als technischer Leiter in die Eröffnung der Konzert- und Kongresshallen involviert war.

FLS: Bei Ihrer Präsentation haben Sie auch Ihre Tätigkeit im Projekt „Neubau Internationales Congress Center München (ICM)“ angesprochen. Welche Aufgaben hatten Sie inne und welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Syhre: Als technischer und stellvertretender Leiter war ich für die reibungslose Inbetriebnahme des ICM zuständig. In dieser Zeit konnte ich viele neue Erfahrungen sammeln, beispielsweise das Zusammenspiel zwischen Betreiber und Bauverantwortlichen. Meine Kompetenzen im Bereich technischer Innovationen sowie sozialer Verantwortung gegenüber Mitarbeitern in einem Betrieb konnte ich in München weiter ausbauen. Dies war von Vorteil für meinen neuen Job als Geschäftsführer der Rhein-Main-Hallen in Wiesbaden.

FLS: Was hat Sie an dieser neuen Position gereizt?

Syhre: Um von München in die Hessische Landeshauptstadt zu wechseln, war für mich die Möglichkeit ausschlaggebend, die Zukunft der Rhein-Main-Hallen aktiv mitzugestalten. Hier sind meine langjährigen Erfahrungen ebenso gefragt wie neue Ideen – und damit kann ich das Projekt weiter voranbringen.

FLS: Welche Ziele streben Sie als RMH-Geschäftsführer in naher Zukunft an?

Syhre: Wir arbeiten stetig daran, internationale Veranstaltungen nach Wiesbaden zu holen. Mit der „Mail Order World 2011“ und der „Tekom 2011“ haben wir schon zwei große internationale Messen. Diesen Bereich möchten wir weiter ausbauen! Mit dem Neubau der Hallen erhoffen wir uns, den Kongressstandort Wiesbaden weiter zu stärken.

FLS: Neubau der Rhein-Main-Hallen – welche Vorteile sehen Sie hier?

Syhre: Da wir den Standort Wiesbaden zukünftig erhalten, rechnen wir nicht damit, dass wir Veranstaltungen und Kongresse verlieren. Durch einen modernen und zeitgemäßen Neubau wird die Attraktivität von Wiesbaden gesteigert und somit die Stadt Wiesbaden weiter in den Focus der Messe- und Kongresswirtschaft gerückt. Mit der zentralen Lage Wiesbadens erhoffen wir uns viele Veranstaltungsneugewinne.

FLS: Ein Neubau kostet viel Geld. Wie sieht es mit der Finanzierung des Bauvorhabens aus?

Syhre: Noch haben wir keine genauen Planungen für die Finanzierung. Aber wir hoffen, dank der derzeitigen Zinstiefe einen günstigen Kommunalkredit zu bekommen.

FLS: Noch einmal zurück zu Ihrem Seminar: Was macht für Sie einen guten Projektmanager aus und welchen Tipp würden Sie einem angehenden Projektmanager geben?

Syhre: Ein guter Projektmanager sollte Kompetenzen im Sozialen und Fachlichen aufweisen, er sollte also soziale Verantwortung gegenüber denjenigen übernehmen, die an seinem Projekt beteiligt sind, und fachlich auf dem neusten Stand sein. Er muss gezielt Fachpersonal einsetzen können. Außerdem sind planerische Fähigkeiten, verbunden mit einer systematischen Vorgehensweise, wichtige Voraussetzungen.

FLS: Wie gelingt es Ihnen, den Beruf und Ihre Freizeit unter einen Hut zu bekommen?

Syhre: Mir macht mein Beruf sehr viel Spaß! Ich sehe meinen Beruf als einen wichtigen Teil meines Lebens, eine Art Hobby. Oft habe ich in meiner Freizeit die besten Ideen, die dann meine Gedanken natürlich zurück in die berufliche Tätigkeit schweifen lassen. Trotzdem würde ich mich wahrscheinlich in meinem zweiten Leben mehr der Musik widmen.

FLS: Herr Syhre, herzlichen Dank für das Gespräch!

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