Stele zur Erinnerung an die Jüdische Schule

 „Es sind zwiespältige Gefühle …. ich bin gerne zur Schule gegangen, mit den Kindern und so weiter – und dann natürlich die Wehmut, dass sie alle nicht mehr da sind“.                                                                           
Anita Lippert, ehemalige Schülerin der Jüdischen Schule

Link zum Youtube-Video:
Hessenschau vom 30.03.17 - Einweihung Gedenkstele jüdische Schule - Geschichtskurs der FLS Wiesbaden


Die Verbrechen des Nationalsozialismus sind Thema des Geschichtsunterrichts. Jüdische Kinder wurden seit der Machtergreifung der Nazis ausgegrenzt, schikaniert und benachteiligt und durften ab 1938 nicht mehr die allgemeinen Schulen besuchen, d.h., sie durften nicht mehr mit ihren nichtjüdischen Altersgenossen und Freunden in die gleiche Schulen gehen. Es wurden in ganz Deutschland jüdische Schulen eingerichtet. So auch in Wiesbaden. Diese Schule befand sich wenige Schritte von unserer Schule entfernt in der Nähe des Schlachthofs Wiesbaden. Die Jüdische Schule existierte von 1936 bis 1942. 1942 wurde der Schulbesuch für jüdische Kinder generell verboten. Kurz darauf begannen die Deportationen in die Vernichtungslager. Von 1942 bis 1945 wurden 110 Schülerinnen und Schüler und vier Lehrer der damaligen Schule ermordet.

Stele

Um an die Verbrechen zu erinnern und der Toten zu gedenken, hat der Geschichtskurs von Herrn Schläfer in Zusammenarbeit mit Schülern der Kerschensteinerschule und mit Unterstützung des Fördervereins der FLS im Jahr 2017 ein Denkmal geschaffen. Die Stele wurde auf dem Platz, auf dem sich die damalige Jüdische Schule befand, errichtet und am 30. März 2017 eingeweiht.

Steine

Aktuell wird das Areal der ehemaligen Jüdischen Schule neu gestaltet. Damit die Stele während der Umgestaltung nicht beschädigt wird und die Erinnerung an die Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte aufrechterhalten wird, hat die Stele derzeit am Haupteingang der Friedrich-List-Schule einen Platz gefunden.

Swantje Feuerhake und Udo Schläfer
Stand 05/2022