Fachkonferenz „Politik & Wirtschaft“ bildet sich fort

Vor genau 85 Jahre ging die erste deutsche Demokratie zu Ende und mündete in der NS-Diktatur. Bewusst am 30. Januar – der Tag, an dem Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde – trafen sich deshalb die Politikunterrichtenden der Friedrich-List-Schule, um gemeinsam über guten Unterricht nachzudenken und ihn zu planen. Ihr übergeordnetes Ziel: mit dem eigenen Unterricht dazu beitragen, unsere zweite Demokratie weiter am Leben zu halten. Denn die Demokratie ist, so der Soziologe Oskar Negt, die „einzige Staatsform, die gelernt werden muss.“

Politische Bildung

Dazu kamen die Kolleginnen und Kollegen in den Räumlichkeiten des Studienseminars für berufliche Schulen zusammen, um sich kollegiumsintern fortzubilden und kollegial auszutauschen. Bereits zum vierten Mal fand ein solcher Fortbildungstag statt. Den Auftakt machte diesmal ein inspirierender Vortrag von unserer Kollegin Julia Friebel über Möglichkeiten der Umsetzung des neuen Kerncurriculums in der Qualifikationsphase. Im Anschluss bildeten die Kolleginnen und Kollegen Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themen:

  • die Planung von Unterrichtsreihen in der E-Phase,
  • die Erstellung von Musterlösungen zur Urteilsbildung,
  • der Austausch über die mündliche Abiturprüfung für Kollegen, die erstmals eine solche  erstellen und
  • die Möglichkeiten binnendifferenzierter Aufgabenstellungen zur Kompetenzförderung.  

Am Ende des Fortbildungstages stellten die Konferenzteilnehmer ihre Ergebnisse vor und diskutierten sie. Besonders die Frage nach dem eigentlichen Kern des Faches bewegte die Konferenz: Handelt es sich um ein Kombinationsfach, bei dem der Wirtschaftsanteil als reine „Marktwirtschaftskunde“ unterrichtet werden sollte, oder müsste nicht eher die politische Perspektive dominieren? Sollten also auch die Inhalte zur Domäne Wirtschaft dezidiert aus einer politischen Perspektive, d.h. etwa mit den fachdidaktischen Prinzipien („Kontroversität“) und den Fragen nach „Macht“ und „Interessen“ der Akteure, unterrichtet werden?

Wieder einmal erwies es sich als besonderer Gewinn, dass wir in den Reihen der Kolleginnen und Kollegen den langjährigen Ausbilder am Studienseminar im Fach „Politik und Wirtschaft“, Dirk Fuhrmann, begrüßen durften, der uns mit seiner Expertise zielführend und anregend unterstützte. Um die Erträge des Tages zu sichern, stellten die Mitglieder der Fachkonferenz ihre Arbeitsergebnisse in einen gemeinsamen Cloud-Speicher, sodass alle davon auch in Zukunft profitieren können.

 

Philipp Kratz, Fachkonferenzleiter
Stand 01/2018