Ordnung in die Unordnung-Mit Hilfe der CO2-Ampel

CO2Sensoren

„So erstmal alle Fenster auf!“ verkündet der Lehrer, als er morgens in das Klassenzimmer tritt. Als sich die Schüler dann träge aufgemacht haben um die komplette Fensterreihe zu öffnen beginnt der Lehrer den Unterricht. Geschlossen werden sie zehn Minuten danach und zu bleiben sie für den Rest der Stunde auch. „Mensch! Jetzt haben wir vergessen zu lüften!“ meinte der Lehrer noch als die Schüler zur Türe raus sind. In der nächsten Stunde standen die Fenster schon offen als die Schüler hereintraten. Ihre Jacken ziehen sie erst gar nicht aus, denn sie wissen, dass ihre Lehrerin die Fenster nicht schließen wird. Diese zwei Szenarien sind durch das Intervalllüften keine Seltenheit in den Klassenräumen. Denn die 20 Minuten werden stark unterschiedlich von den einzelnen Lehrkräften umgesetzt.

CO2Sensoren

Jetzt sollen CO2-Amplen dieses Problem lösen und Ordnung in den Wirrwarr bringen, indem sie den CO2-Gehalt in den Räumen und damit die Luftqualität messen. Dadurch kann von einer einfachen Ampelanzeige abgelesen werden, wann es wieder Zeit wird, die Fenster zu öffnen. Zusammen mit Initiatorin Frau Wellan-Ely kümmern sich die Informatikschüler Jan Groen (13/09), Malte Fuchs (12/07) und Carsten Stecker (13/09) um die Umsetzung dieses Projektes. Beim Planen der Platinen wurden die Schüler durch wertvolle Tipps von der Hochschule Rhein-Main unterstützt, mit der unsere Schule seit mehreren Jahren erfolgreich kooperiert.

Die Ampel-Lichter sollen jedoch nicht der einzige Weg sein auf Daten der CO2-Sensoren einzusehen. Die Sensoren sind zudem mit W-Lan ausgestattet und senden die gemessenen Daten an einen zentralen Server, sodass man auf einer eigens für diesen Zweck erstellten Webseite die Sensordaten einsehen kann, welche in naher Zukunft veröffentlicht wird. Zusätzlich wird aktuell erörtert eine Zugriffsmöglichkeit auf die CO2-Daten in die neue Schüler-App mit einzubauen.

CO2Sensoren

Nachdem in einigen Klassenräumen verschiedene Prototypen der CO2-Sensoren ausführlich getestet worden waren, konnte die Produktion in Serie gehen. Die SchülerInnen des Physikleistungskurses erstellten aus der Platine, einem Microcontroller und Sensoren fertige Geräte und sammelten dabei nicht nur Erfahrung im Löten. Im Juni können so die naturwissenschaftlichen Fachräume und der erste Stock des Atriums mit den Sensoren ausgestattet werden.

Dieses Projekt ist ein Beispiel für den Einsatz, den Schüler als auch Lehrer zeigen, um den Schulablauf zu verbessern. So trägt dieses Projekt zum Beispiel dazu bei, die Chance auf ein Zurückschicken ins Home-Schooling um einiges zu reduzieren. Die CO2-Sensoren verlieren jedoch auch nach Corona nicht an Bedeutung, was unter anderem der Artikel „Richtig Lüften in Schulen“ des Umweltbundesamtes, bestätigt, da „zu hohe CO2-Werte […] bei den Anwesenden zu Ermüdungserscheinungen [führen].“

 

Autoren Luisa Wondracek, Jan Groen und Carsten Stecker
Redaktion Andrea Wellan-Ely
Stand 05/2021