Porträt der Friedrich-List-Schule

 

Schon am frühen Morgen füllen sich die Parkplätze auf dem weitläufigen Gelände des Wiesbadener Berufsschulzentrums in der Nähe der BRITA-Arena. Autokennzeichen aus Limburg, dem Rheingau-Taunus- und dem Main-Taunus-Kreis sowie von der anderen Rheinseite aus Alzey, Bad Kreuznach, Bingen und Mainz weisen darauf hin, dass viele junge Pendler jeden Tag weite Strecken zurücklegen, um zu ihren Ausbildungsstätten an den beruflichen Schulen in Wiesbaden zu gelangen.

An den fünf verschiedenen Bildungseinrichtungen bereiten sich ungefähr 11.000 Lernende auf ihr Berufsleben oder ein Studium vor. Ungefähr 2.100 von ihnen besuchen derzeit die Friedrich-List-Schule, die ein berufliches Oberstufengymnasium mit rund 800 Schülern, zwei Berufsfachschulen und die Teilzeitberufsschule mit über 1.200 Schülern beherbergt. Diese werden von 120 Lehrkräften der FLS beschult. Es handelt sich um Diplom-Handelslehrer mit einer Spezialisierung in einer der beruflichen Fachrichtungen der FLS und um Gymnasiallehrer, die für die allgemeinbildenden Fächer zuständig sind.

Dass neben der Allgemeinbildung ein an der Praxis orientiertes berufliches Lernen auf dem Plan steht,  spiegelt sich gerade im schulischen Alltag der Friedrich-List-Schule in vielfältigen praxisbezogenen Projekten und Veranstaltungen wider.

 

Das Berufliche Gymnasium

Bereits zu Beginn der Einführungsphase bietet das Beruflliche Gymnasium  seinen Schülern ein Kompetenztraining und Arbeitsgemeinschaften zur fachlichen Unterstützung in Mathematik und Englisch an.

Der Erwerb berufs- und studienfördender Fremdsprachenzertifikate in Französisch und Spanisch kann ebenso wie der des Latinums am Beruflichen Gymnasium erfolgen.

In der Qulifikationsphase nehmen alle Leistungskurse Wirtschaft an dem computergestützten Planspiel WiWag teil, bei dem die Schüler spielerisch das Verständnis für betriebswirtschaftliche Zusammenhänge erkennen und das zuvor erlernte theoretische Wissen praktisch anwenden können.

Vergleichbare Berufsvorbereitende Projekte werden in allen Fachrichtungen unserer Oberstufe angeboten.

Zudem unterstützt ein Berufsorientierungskonzept die Schüler bei der reflektierten Berufswahl. Es handelt sich dabei um ein in den Unterricht integriertes Konzept, das in der Einführungsphase mit einem Eignungstest beginnt, an dem freiwillig teilgenommen werden kann. Die Ergebnisse werden dann persönlich mitgeteilt.

Einen sehr hohen Stellenwert haben die naturwissenschaftlichen Fächer Chemie und Physik, die auf Wunsch und je nach Fachrichtung und auch in Verbindung mit dem Leistungsfach Technikwissenschaft als Leistungsfach belegt werden können.

Aktuell besuchen mehr als 800 Schüler in den Fachrichtungen Wirtschaft, Gesundheit, Praktische Informatik, Chemie-, Elektrotechnik, Gestaltungs- und Medientechnik das Berufliches Gymnasium. Seit Sommer 2011 gibt es in Wirtschaft auch ein bilinguales Angebot in Englisch.

Am Ende der Qualifizierungsphase steht die Abiturprüfung mit den Aufgaben aus dem Landesabitur, die für alle hessischen Gymnasien gleich sind. Damit stehen unseren Absolventen an allen Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien und Ausbildungsberufen alle Wege offen.

 

Die Berufsfachschulen

An der Friedrich-List-Schule gibt es die zweijährige höhere Berufsfachschule für Informationsverarbeitung (HBFS) und die Berufsfachschule Wirtschaft und Verwaltung (BFS).

Die Höhere Berufsfachschule bietet eine Berufsausbildung zum "Staatlich geprüften kaufmännischen Assistenten für Informationsverarbeitung/Wirtschaft" an. Es handelt sich dabei um eine vollschulische Berufsausbildung, die an fünf Tagen in der Woche durchgeführt wird. Diese Ausbildung eignet sich vor allem für Schüler mit Interesse an kaufmännischen und informationstechnischen Fragestellungen. Der Unterricht findet zum Teil in einem der modern ausgestatteten DV-Räume, zum Teil auch in der PC-Werkstatt statt. Durch Zusatzunterricht in der Klasse 12 sowie einem Praktikum nach der erfolgreichen Abschlussprüfung können die Schüler zudem den schulischen Teil der Fachhochschulreife erlangen.

Der Unterricht der zweijährigen Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung führt zum mittleren Bildungsabschluss. Eine Vorbereitung auf die Berufswahl erfolgt durch ein Praktikum in der Jahrgangsstufe 10. Zusätzlich findet am Ende der Jahrgangsstufe 10 ein Bewerbungstraining statt, das in Kooperation mit Praktikern aus den Personalabteilungen regional ansässiger Betriebe durchgeführt wird.

 

DieTeilzeitberufsschule

An der Friedrich-List-Schule werden zur Zeit rund 1.200 Schüler in folgenden Ausbildungsberufen beschult:

  • Kaufmann im Einzelhandel
  • Verkäufer
  • Kaufmann im Groß- und Außenhandel
  • Immobilienkaufmann
  • Veranstaltungskaufmann
  • Kaufmann für Marketingkommunikation
  • Medienkaufmann
  • Gestalter für visuelles Marketing

Gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben werden in regelmäßigen Abständen Projekte in den unterschiedlichen Ausbildungsberufen durchgeführt. Hierzu zählen beispielsweise Betriebspräsentationen bei den Groß- und Außenhändlern sowie bei den Einzelhandelskaufleuten, die Konzeption von Kampagnen für diverse Werbeagenturen durch die Kaufleute für Marketingkommunikation oder auch die Gestaltung von Räumen oder Auslagen durch die Gestalter für visuelles Marketing (siehe auch Presseecho). Alle Projekte zielen auf einen praxisnahen Unterricht und eine Verzahnung der beiden Lernorte Schule und Betrieb ab.

Des Weiteren können Auszubildende des Groß- und Außenhandels sowie der Immobilienwirtschaft seit einem Jahr die European Computer Driving Licence (ECDL) erwerben. Dieses Zertifikat ist in 150 Staaten anerkannt und bescheinigt dem Besitzer bestimmte Qualifikationen im Umgang mit dem PC.

Aber auch ein Fremdsprachenzertifikat für das Fach Englisch kann erworben werden.

In den meisten der oben genannten Ausbildungsberufe ist das Abitur, die Fachhochschulreife oder mindestens der Mittlere Abschluss Voraussetzung, um einen Ausbildungsplatz zu erlangen. Das bedeutet aber auch, dass die in der Regel dreijährige Berufsausbildung auf zweieinhalb oder zwei Jahre verkürzt werden kann, was ganz besondere Anforderungen an die Lehrkräfte und die Auszubildenden stellt.

Besonderheiten

Die Friedrich-List-Schule hat zur Zeit 11 modern ausgestattete DV-Fachräume mit Internetzugang. Durch die Anschaffung von Notebook-Wagen wurde die DV-Ausstattung unserer Schule mobil. Die Notebooks können damit in jedem Klassenraum eingesetzt werden. Darüberhinaus wurden alle Klassenräume mit modernen 85'-Monitoren und ausklappbaren Whiteboard-Flügeln ausgestattet. Zudem gibt es eine PC-Werkstatt, in der Schüler unter Anleitung eines DV-Lehrers PC´s selbständig reparieren oder zusammen bauen können.

Die Friedrich-List-Schule ist darüber hinaus mit multimedialen Fachräumen in Physik und Chemie ausgestattet. Dazugehörige Praxisräume können von Leistungskurs-Schülern für eigene Experimente genutzt werden.

Weitere Informationen über die Friedrich-List-Schule finden Sie unter den Menüpunkten "Schulformen" und "Aktivitäten".

Stand: 06/2022