Film und Fernsehen anstatt Digital und Print: Medienkaufleute auf Studienfahrt in Köln

„Ich hatte mir das alles irgendwie größer und glamouröser vorgestellt“, mit diesen Worten beschrieb eine Schülerin der Klasse 1171 (angehende Medienkaufleute Digital und Print) ihre Eindrücke nach der Live-Produktion der Sendung „Stern TV“ in den nobeo-Studios in Hürth bei Köln. Dabei war der Besuch der TV-Sendung nur ein Highlight der Studienfahrt vom 24. bis 26. Juni 2015.

Schon frühzeitig fiel die Wahl der Schülerinnen und Schüler als Ziel ihrer Studienfahrt auf Köln, da die Stadt aufgrund zahlreicher großer Medienunternehmen aus den verschiedensten Marktsegmenten besonders attraktiv erschien – eine Vermutung, die die Gruppe schnell bestätigen konnte!

 

Während die Ausbildungsbetriebe der Auszubildenden der Klasse ihre Schwerpunkte klar in den Bereichen Digital und Print haben, legte die Studienfahrt vor allem den Fokus auf die Themen Fernsehen und Fernsehproduktion. Vor diesem Hintergrund war es schließlich möglich, bei der Live-Produktion der Sendung „Stern TV“ mit dabei zu sein. Hierbei wurde deutlich, mit welchen Tricks die Fernsehschaffenden arbeiten, um den Zuschauerinnen und Zuschauern zu Hause auf der Couch großzügig und wertig erscheinende Fernsehstudios zu suggerieren.

Bei genauem Hinsehen erwiesen sich diese jedoch vielfach als einfache Fassaden aus Spahnplatten: Keine Spur von Glamour und Großzügigkeit. Das gleiche Bild bot sich auch bei der Führung durch das Studio der Sendung „Wer wird Millionär“. Täuschen ließen sich die Schülerinnen und Schüler jedoch nicht von den kargen Regie- und Tonräumen, die an die Studios angrenzen. Dort lag keineswegs der Flair der bunten Welt des Fernsehens, sondern viel mehr der eines in die Jahre gekommenen Großraumbüros in der Luft.

Während Shows wie „Stern TV“ und „Wer wird Millionär“ natürlich in Studios produziert werden, setzen andere Produktionen vor allem auf Außenkulissen. Diese konnten sich die Schülerinnen und Schüler bei der zweiten Studioführung in den MMC-Studios in Köln-Ossendorf aus der Nähe ansehen. Sendungen wie „Alles was zählt“ werden dort produziert, und vor allem einige Schülerinnen erkannten Häuserzeilen aus verschiedenen Vorabendsendungen wieder. Sowohl bei MMC, wie auch bei den nobeo-Studios fiel den Besucherinnen und Besuchern auf, wie sehr den Verantwortlichen an Geheimhaltung liegt: Handys und Kameras waren strengstens verboten und schon vor Beginn der Führungen wurde im Fall von Verstößen mit drastischen rechtlichen Konsequenzen gedroht.

Um auch den eher klassischen Printbereich abzudecken, organisierten die Schülerinnen und Schüler außerdem eine Unternehmensführung in der Druckerei des DuMont Verlags, der in Köln unter anderem den Stadtanzeiger und den Express herausgibt. Während die Besuchergruppe die lärmenden Druckmaschinen und die faszinierenden Prozesse der Weiterverarbeitung kennenlernen konnten, wurde immer wieder deutlich, dass auch ein etabliertes Unternehmen wie DuMont seine Stellung am Markt täglich verteidigen und die Geschäftsaktivitäten zunehmend in Richtung von Online-Angeboten ausweiten muss.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die angehenden Medienkaufleute während der Studienfahrt nach Köln bisher weitgehend unbekannte Facetten der Medienbranche kennenlernten, die nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung Möglichkeiten zur Beschäftigung bieten könnten. Abgerundet wurden die fachlichen Programmpunkte schließlich u.a. durch eine Schifffahrt auf dem Rhein und perfektes sommerliches Wetter.

 

Florian Becker
Stand: 07/2015