Abschlussprüfung bestanden – was nun? Klasse 12.45 erkundet Berufsinformationszentrum Wiesbaden

Die Berufsausbildung ist befristet und die Auszubildenden wissen das. Schneller als gedacht kommt aber dennoch die Zeit für eine Bewerbung bei einem neuen Arbeitgeber oder für die Aufnahme eines Studiums im Anschluss an die Berufsausbildung, denn bis zu 50 Prozent eines Ausbildungsjahrgangs im Großhandel werden von ihrem Ausbildungsbetrieb nicht übernommen. Viele Berufsschüler haben also gegen Ende ihrer Ausbildungszeit ein Problem, womit sich die Abschlussklasse 12.45 im Rahmen ihres Berufsschulunterrichts unter Anleitung ihres Fachlehrers, Herrn Dr. Pieper (Lernfeld 12 – berufsorientierte Projekte durchführen) auf der Grundlage ihrer frisch erworbenen Fachkompetenzen auseinandersetzte.

Herr Kremer als Berufsberater der Agentur für Arbeit Wiesbaden und Schülerinnen und Schüler der Klasse 12.45 im BIZ.
Foto: Dr. Pieper, 16.12.2016.

So stellte sich schnell heraus, dass es professionelle Beratungsangebote gibt und es in diesem Zusammenhang doch ratsam ist, diese in Anspruch zu nehmen. Die Schülerinnen und Schüler besuchten in diesem unterrichtlichen Rahmen am 16.12.2016 das Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit Wiesbaden. Begleitet wurde die Großhandelsklasse von ihrem Fachlehrer Dr. Pieper, dem Berufsberater, Herrn Kremer und ihrem Klassenleiter, Herrn Pohl.

Herr Kremer hatte für die Klasse zunächst einen Besprechungsraum der Wiesbadener Berufsberatung reserviert und stand persönlich für die Anliegen der Berufsschüler zur Verfügung. So erhielten diese Informationen zur aktuellen und künftigen Entwicklung des regionalen Arbeitsmarktes. Derzeit ist die Agentur für Arbeit Wiesbaden demnach für etwa 457.000 Einwohner zuständig, darunter befinden sich etwa 298.000 Personen im erwerbsfähigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren.

Im Jahresdurchschnitt 2015 gab es im Wiesbadener Agenturbezirk 15.100 Arbeitslose; das entspricht einer Arbeitslosenquote von 6,2 Prozent. Künftig sei die Entwicklung allerdings „sehr rosig“, so Herr Kremer. Der Bedarf an Arbeitskräften könne spätestes im Jahr 2030 nicht mehr über die nachwachsende Generation gedeckt werden und man sei in Hessen deshalb auf Zuwanderung angewiesen. Zudem gebe es erhebliche Strukturveränderungen am Arbeitsmarkt, insbesondere bedingt durch die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt („Industrie 4.0“). Dies sei in manchen Branchen mit einem massiven Beschäftigungsabbau verbunden, nicht so allerdings im Handel, dessen Arbeitskräftebedarf etwa gleich bleibe. Herr Kremer wies weiterhin auf die Möglichkeit hin, die Vermittlungs- und Beratungsdienste der Arbeitsagentur Wiesbaden persönlich für sich zu nutzen und erklärte den Ablauf einer persönlichen Arbeitslosmeldung. Auch Fragen zur Höhe des Arbeitslosengeldes und zur Bezugsdauer beantwortete er gerne.

Jetzt sei allerdings auch Eigeninitiative gefragt, so der Berufsberater und die Klasse hatte ausführlich Gelegenheit, das Wiesbadener Berufsinformationszentrum (BIZ) kennen zu lernen. Dort waren extra Bildschirmarbeitsplätze zur Selbstinformation für die Berufsschüler reserviert. Aber auch Informationen rund um das Thema Arbeitsmarkt in gedruckter Form liegen griffbereit. Das BIZ bietet Informationen zu den Themen: „Arbeit und Beruf“, „Ausbildung und Studium“, „Bewerbung“ und „Ausland“. Die Schülerinnen und Schüler nahmen dieses umfassende Informationsangebot dankbar an und nutzten es intensiv.

Im Rahmen dieses Projekts konnte man wertvolle Informationen gewinnen und viele Eindrücke sammeln, so lautete das Fazit der Schülerinnen und Schüler der 12.45.

Herr Pohl und Herr Dr. Pieper bedankten sich im Namen der Großhandelsklasse für die Unterstützung und Beratung an diesem Besuchstag im BIZ Wiesbaden.  

 

Dr. Norbert Pieper
Stand: 12/2016