Kulturamt Wiesbaden unterstützt FLS bei „Performance Poetry

Gedichte schreiben ist „in" – aber nicht für das geheime Tagebuch zuhause unterm Kopfkissen, sondern für den Vortrag auf der Bühne. Das Kulturamt Wiesbaden, vertreten durch Arno Fischer, veranstaltete eine Schreibwerkstatt mit dem Grundkurs „Literatur und Kunst" der Jahrgangsstufe Q3 des Beruflichen Gymnasiums der Friedrich-List-Schule, geleitet von Lehrerin Astrid Tubbesing. Der Vorsitzende des hessischen Schriftstellerverbandes Alexander Pfeiffer, freier Autor und Literatur-Veranstalter, moderierte diesen Workshop.

1. Performance Poetry

An dessen Ende stand die aufführungsreife Lyrik-Performance und Teilnahme an der Veranstaltung „Poetry Slam" am Mittwoch, den 30.11.2011, im Schlachthof. Dort hatten die Schüler die Möglichkeit, ihre Texte vorzutragen.

Die seit mittlerweile gut zwei Jahrzehnten in Deutschland verbreitete Welle der „Poetry Slams" (Dichterwettkämpfe vor einem Publikum, das zugleich als Jury agiert) steht für eine ganz neue Lust an der Lyrik: vom Text zur Stimme durchs Mikrofon in den Bauch der Zuhörer. Die formalen Vorgaben für diese Art der „Performance Poetry" sind gering, wichtig ist in erster Linie eine gewisse Musikalität des Textes, sind Rhythmus und Fluss der Worte. Inhaltlich geht es darum, Emotionen zu größtmöglicher Wirkung mittels Sprache zu bringen. Die entscheidende Frage lautet: Wie bringe ich meine Texte wirkungsvoll auf die Bühne?

2. Performance Poetry 2

In der Schreibwerkstatt wurde zunächst darüber berichtet, was „Perfomance Poetry" ist, um anschließend eigene Texte für die Bühne zu schreiben und an ihnen zu arbeiten. In insgesamt drei gemeinsamen, jeweils vierstündigen Sitzungen feilten die Teilnehmer an ihren Texten und ihrem Vortrag, um am Ende eine aufführungsreife Lyrik-Darbietung zu geben. Wertvolle Tipps erhielten die Schüler dabei von Alexander Pfeiffer, der mittels seiner „Kritik" die jeweiligen Vorträge einfühlsam begleitete.

3. Performance Poetry 3

In einer Feedback-Runde äußerten sich die Schülerinnen und Schüler positiv überrascht. Einige hätten ihren Stil, insbesondere den Einsatz von Stimme und Körper beim Text-Vortrag,  stark verbessert. Andere hätten für sich persönlich ihre „dichterische Ader" entdeckt, derer sie sich vorher nicht bewusst waren. Durch den Vortrag von eigenen lyrischen Werken und somit in gewisser Weise „intimen Gedanken" sei der Deutsch-Kurs besser zusammen gewachsen. Insgesamt also eine lohnenswerte Abwechslung im Unterrichts-Alltag, der in eine für alle Beteiligten interessante Abschlussveranstaltung  im Schlachthof mündete.

Martina Lind
Stand: 12/2011