Bundesweite Tagung zur Weiterbildung der Werbefachlehrer 2011

Frau Thiel und Herr Mauer zwischen Tradition und Moderne

Wer Meißen hört denkt an Meissener  Porzellan.  Und bei Dresden taucht wie von selbst die Frauenkirche vor unserem geistigen Auge auf.  Aber wer weiß schon, dass diese Region das kleinste Weinbaugebiet in Deutschland beherbergt, in dem Riesling, Goldriesling, Müller-Thurgau, Grauburgunder  und zunehmend auch Dornfelder angebaut werden? Und dass die leckersten Dominosteine überhaupt aus der Dresdner Backwarenfabrik Dr. Quendt stammen?


Lehrreiche Fachvorträge, Überarbeitung des IHK-Stoffkatalogs

Jedes Jahr im September richtet ein Ausbildungsstandort für Marketingkommunikation eine einwöchige bundesweite Tagung zur Weiterbildung der Werbefachlehrer von Hamburg bis München aus. Die 16. Tagung wurde von den Kollegen aus Chemnitz organisiert und durchgeführt. Als Tagungsort diente das idyllisch am Waldrand gelegene Schloss Siebeneichen bei Meißen, Sitz der Sächsischen Bildungsakademie.

1. Schloss Siebeneichen

Hier lauschten wir Fachvorträgen über Eventmarketing, Dialogmarketing und Neuromarketing, erlebten Räuchermännchen und Co. im neuen Gewand und überarbeiteten den Stoffkatalog, der den IHK-Prüfungen der Kaufleute für Marketingkommunikation zugrunde liegt.

Frau Prof. Dr. Zanger vom Lehrstuhl Marketing und Handelsbetriebslehre, ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet des Eventmarketing,  gewährte uns interessante Einblicke in und hinter die Kulissen diverser Marken-Events, die von ihrem Lehrstuhl wissenschaftlich begleitet wurden. Wichtige Erkenntnis: Zufriedenheitsstudien weisen  nach, dass das Catering eine herausragende Rolle für die abschließende Bewertung des Events spielen. Also:

Gutes Essen und Trinken sind auch „Futter“ für die Marke!

Herr  Baier, geschäftsführender Gesellschafter der WVD Direkt Marketing aus Chemnitz, zeigte neue Wege des Dialogmarketings im Zeitalter des sozialen Netzwerkens auf.

Unser Düsseldorfer Kollege Gero Wendt wanderte mit uns in einem zugleich profunden als auch amüsanten Vortrag  durch Stammhirn und Limbisches System und leitete Konsequenzen  des Neuromarketings für die werbliche Kommunikation ab. 
Und schließlich zeigte der Vorsitzende des Verbands Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller Dieter Uhlmann  den schwierigen Spagat auf zwischen Tradition und Moderne bei der Vermarktung Erzgebirgischer Volkskunst.


Ein prall gefülltes Programm

Des Weiteren standen diverse Führungen auf dem prall gefüllten Programm:  Wir besichtigten die Meissener Porzellan- Manufaktur,  die Wiege der europäischen Porzellanfertigung. Wir lernten den Herstellungsprozess von der Keramikform über die Unterglasur- bzw. Aufglasurmalerei bis zum fertigen Erzeugnis kennen, in dem  Keramikformer, Bossierer und Porzellanmaler höchste Handwerkskunst vereinen.

Wir besuchten das Dresdner Backwarenwerk Dr. Quendt, und durften hier einen Marketingvortrag der besonderen Art genießen.

2. Frau Thiel und Herr Mauer

Nachdem die Marketingfachkraft unter fadenscheinigen Gründen entschwunden war, sprang ein Bäckermeister mutig ins kalte Wasser und stellte uns mit Unterstützung des Seniorchefs das Unternehmen aus seiner Sicht sehr unverblümt und unterhaltsam bis kabarettreif vor. Marktanteile und Statistiken verkümmerten zum bloßen Zahlenwerk neben der authentisch menschelnden Corporate Identity ( - Kennt man den Begriff dort überhaupt? -) und dem gelebten Qualitätsanspruch in einer Zeit der Massenfertigung von Weihnachtsstollen und Co..

Eine Besichtigung der Dresdner Frauenkirche und eine Kellerführung der größten Meißener Winzergenossenschaft , die manchem nicht nur Einblicke, sondern auch Weinblicke bescherte, rundeten das offizielle Programm ab.

Schön und lehrreich war’s – so zwischen Tradition und Moderne. Wir freuen uns aufs nächste Jahr in Oldenburg.

Hildegard Thiel
Stand: 10/2011