Abenteuer- und Erlebnispädagogik

Was ist Abenteuer- und Erlebnispädagogik?

Abenteuer- und Erlebnispädagogik ist vielen zunächst aus dem Bereich des Managementtrainings geläufig. Hochbezahlte Manager erhalten, oft als Belohnung, die Möglichkeit ihre Grenzen kennen zu lernen. Rafting, Canyoning; Hauptsache spektakulär, es muss der Thrill her. Zudem: Jeder versteht sicherlich etwas anderes darunter.

Für mich ist es eine weitere Möglichkeit, in der Regel mit einfachen Mitteln, die Teamfähigkeit und das Selbstwertgefühl der Schüler zu entwickeln und zu verstärken. Besonders wichtig ist, dass es nicht die typische Situation mit Gewinnern und Verlierern gibt. Alle sollen durch die Prozesse gewinnen.

Wie, das wird folgend beschrieben:

Wie versuche ich Abenteuer- und Erlebnispädagogik schulbezogen zu nutzen?

Zwei Aspekte sollen hauptsächlich angesprochen werden.

1. Entwicklung einer Teamfähigkeit
Hierbei werden der Gruppe zum Beispiel Aufgaben zur Lösung gegeben. Diese Aufgaben können von der Gruppe nur gemeinsam gelöst werden. Dies bedeutet, dass jeder für sich und für die anderen mitdenken muss. Wichtig hierbei ist die Art, über die ein Lösungsansatz innerhalb der Gruppe gefunden wird. Oft ist zu beobachten, dass zunächst die "Stärksten" in der Gruppe ihre Lösung präsentieren, die dann rückwirkend nicht als beste Lösung erkannt wird. So entwickelt sich die Gruppe dahingehend weiter, dass zunächst eine für alle akzeptable Lösungsfindung vollzogen wird. Erst danach wird die gewählte Lösung angewendet. Optimiert ist der Prozess, wenn von jedem Einzelnen die vorhandenen Talente, Fähigkeiten und Eigenschaften körperlicher, mentaler und geistiger Art genutzt werden.

Entwickelt und gefördert werden im idealen Fall die Kommunikationsfähigkeit, die Kooperationsfähigkeit, Empathie, Konfliktfähigkeit,.etc. .


2. Entwicklung der eigenen Persönlichkeit
Neben der angestrebten Teamfähigkeit ist die Entwicklung der Persönlichkeit der Schüler ein Ziel. An die Grenzen zu gehen ist eine typische Verhaltensweise für Jugendliche. Verknüpft wird diese
Grenzerfahrung, die die Schüler erleben können mit vertrauensbildenden Maßnahmen unter den Schülern. So gehen die Schüler in bestimmten Situationen an ihre eigenen Grenzen (z.B. im Hochseilgarten) während sie sich voll und ganz auf ihre Mitschüler verlassen (diese sichern z.B. einen Schulkollegen an einer Kletterstation). Wichtig bei an die Grenzen gehenden Erfahrungen sind

  • die Freiwilligkeit (niemand muss Dinge tun, die er nicht möchte)
  • das Vertrauen zur Gruppe (sie ist die Stütze für unsere Erfahrungen)

Alle durchlebten Situationen haben eines gemein. Es wird im Anschluss der Prozess reflektiert. Wie wurde das Erlebte von den Einzelnen und von der Gruppe gemeinsam wahrgenommen.

Folgend sind einige Fotos aus dem Erlebten zu sehen:

1. Abenteuer- und Erlebnispädagogik


2. Abenteuer- und Erlebnispädagogik

Der Mohawk-Walk: Ziel ist, dass alle Schüler über den Walk kommen. Alle müssen es schaffen. Nur gemeinsam kann diese Aufgabe bewältigt werden.

3. Abenteuer- und Erlebnispädagogik


4. Abenteuer- und Erlebnispädagogik

Eine weitere Vertrauensübung: Ein Schüler stellt sich mit dem Rücken zu seiner Gruppe, verschränkt die Arme und lässt sich fallen. Die Gruppe fängt ihn.

5. Abenteuer- und Erlebnispädagogik


6. Abenteuer- und Erlebnispädagogik

Es geht an die hohen Elemente. Hier ist die Gruppe vor der Himmelsleiter zu sehen.

7. Abenteuer- und Erlebnispädagogik

Gemeinsam wird die Himmelsleiter gestürmt.


8. Abenteuer- und Erlebnispädagogik

Die Mitschüler sichern gleichzeitig die beiden Kletterenden.

9. Abenteuer- und Erlebnispädagogik

Gemeinsam wird die äußerst wacklige Brücke bezwungen. Wiederum gesichert durch die Mitschüler.

Bericht: Jürgen Morbe