Zwischen Kinderbüchern, Kunden und Dienstleistern

Anfang Juni machten die Medienkaufleute des zweiten Ausbildungsjahres einen besonderen Ausflug. Auf dem Programm standen der Besuch der Kinderbuchhandlung „Nimmerland“ sowie der Verlagsauslieferung „mds – Music Distribution Services“ in Mainz.

Klasse 11.71

Das Nimmerland wurde bereits mehrfach als beste Kinderbuchhandlung Deutschlands ausgezeichnet und erhielt 2015 sogar den „Deutschen Buchhandlungspreis“. Von der Buchhändlerin und Inhaberin Susanne Lux wurden wir sehr herzlich aufgenommen. Ausführlich erklärte sie uns Schülern, was ihre Buchhandlung so besonders macht und beantworte geduldig unsere vielen Fragen. Anschaulich beschrieb sie uns Auszubildenden, welche Verlage für sie relevant sind, nach welchen Kriterien sie ihre Bücher auswählt und wie sie ihre Bücher bestellt. Besonders spannend für uns als Medienkaufleute Digital und Print war ihre Meinung zu der Digitalisierung im Buchmarkt. Trotz ansteigender Angebote von E-Books und anderen digitalen Medien, sieht sie als Buchhändlerin den Buchmarkt nicht als rückläufig an und blickt zuversichtlich in die Zukunft.

Nach einem abschließenden Rundgang durch das Wohlfühlambiente der gemütlich eingerichteten Kinderbuchhandlung führte uns unser Ausflug nach Mainz-Hechtsheim zu „mds – Music Distribution Services“. Das Tochterunternehmen des Musikverlages „Schott Music“ in Mainz, handelt primär als Verlagsauslieferung. Dabei nimmt mds Bestellungen für Verlage an, lagert die Produkte der Verlage, liefert die Bestellungen aus und übernimmt die dazugehörige Rechnungsabwicklung.

Stefan Gauly, Leiter der Disposition und Logistik bei mds, führte uns durch die Hochregallager und konnte kompetent jede Frage beantworten. Interessant fanden wir das System, mit dem die Bestellungen der verschiedenen Produkte zusammengepackt werden. Die Lagerräume sind nach der Umschlagshäufigkeit der Produkte sortiert. Produkte, die sich oft verkaufen, sind in Lagern vertreten, die besonders kurze Laufwege aufweisen. Das Schlüsselwort in diesen Unternehmen heißt „Wegeoptimierung“, so Herr Gauly, da man so wertvolle Zeit einsparen kann. Die so genannten „Picker“, welche die Produkte aus den Regalen holen, arbeiten mit einem „Pick-by-Voice“-System. Durch Kopfhörer werden sie von dem System zu dem benötigten Produkt geführt, dabei wird immer berücksichtigt, dass die Picker möglichst kurze Laufwege zurücklegen.

Besonders interessant für unsere Klasse waren die verschiedenen Meinungen zur Digitalisierung und der Zukunft von Print-Medien. Während Frau Lux positiv in die Zukunft schaut und den Markt als konstant ansieht, bemerkt Herr Gauly sehr wohl negative Veränderungen im Print-Geschäft: Noten, sowie Musikbücher und Musikzeitschriften werden immer häufiger per Download oder als E-Ausgabe im Internet verkauft.

Insgesamt empfanden wir den Ausflugstag als sehr gelungen und lehrreich. Daher gilt unser Dank Frau Lux und Herrn Gauly für ihre Geduld und Zeit und natürlich unserer Klassenlehrerin Frau Hell-Berlin, die diesen Tag für uns organisiert hat.

Sophie Blöchinger und Kathrin Eiser,
Auszubildende Medienkaufleute Digital und Print (11.71)
Redaktion Katja Hell-Berlin
Stand: 06/2017