Immobilienkaufleute zu Gast bei der Schufa

Am 22. Juni 2016 besuchten die Immobilienkaufleute der Klasse 11.61 gemeinsam mit ihren Lehrern Frau Reinhardt und Herrn Tiegel die Schufa am Schiersteiner Hafen.

Dort angekommen begrüßten Catharina Marggrander und Anna-Lena Rawe aus der Abteilung  für Mediarelations & Kommunikation die Schülerinnen und Schüler.

Im großen Sitzungssaal mit Blick auf den Schiersteiner Hafen informierte Jürgen Mayer, der Key Account Manager Immobilien der Schufa, über die Aufgaben und Produkte der Schufa. Dabei betonte er, dass die Schufa, anders als häufig dargestellt, lediglich bonitätsbezogene Daten von Privatpersonen und Unternehmen sammelt und auswertet, jedoch keine Entscheidungen über Kreditvergaben oder ähnliches trifft. Denn dies obliegt den Unternehmen selbst, so Mayer. Das in der Öffentlichkeit wahrgenommene negative Image der Schufa beruhe auf diesem Missverständnis, ist der Key Account Manager überzeugt.

Weiterhin sei ein Eintrag bei der Schufa zunächst einmal nichts Negatives, sondern diene nur der Sicherheit im Geschäftsverkehr und sage nur aus, dass die Person bei Banken oder anderen Kreditinstituten als Kunde erfasst sei. Mehr als 65 Millionen Personen seien in Deutschland bei der Schufa registriert. Probleme gibt es nicht, wenn eine Person nicht registriert sei. Denn in diesem Fall kann eine Bank oder ein Handyanbieter nicht sicher sein, ob eine Person überhaupt existiert bzw. ordentlich gemeldet ist.  Eine Vertragsbeziehung mit dieser Person kommt unter diesen Umständen nur selten zu Stande. Weiterhin erklärte Mayer, dass Privatpersonen die über sie gespeicherte Daten kostenlos abrufen können.

Im zweiten Teil seines Vortrags ging Jürgen Mayer auf die Bedeutung der Schufa insbesondere für die Immobilienunternehmen ein. So zeigte er auf, dass die Immobilienunternehmen, die mit der Schufa zusammenarbeiteten in den letzten zehn Jahren ihre Mietrückstände erheblich verringern konnten. Dennoch sei die Zahl der Immobilienunternehmen, die mit der Schufa zusammen arbeiten würden, trotz dieser Ergebnisse noch recht gering. Weiterhin erwähnte der Manager, dass sich die Schufa im Bereich der Wohnungswirtschaft auch in einer sozialen Verantwortung sieht und bei Informationen über Wohnungssuchende keine einfache „Ampel“ verwendet, die die Interessenten hinsichtlich ihrer Bonität einteilt. Denn ein solches  Vorgehen würde dafür sorgen, dass bestimmte Personen bei der Suche nach einer Wohnung, von vorne herein chancenlos seien, so Mayer. Um der besonderen Bedeutung des „Guts“ Wohnen Rechnung zu tragen, gibt die Schufa daher die Informationen über potenzielle Mieter in Textform weiter. Aus diesen Informationen sei auch erkennbar, woher bzw. wodurch ein negativer Eintrag begründet liegt und wie die betroffene Person mit der Situation umgegangen ist. So könnten Personen, die beispielsweise auf Grund persönlicher Schicksalsschläge in finanzielle Schieflage geraten seien, sich aus dieser jedoch befreien konnten, oder sich bemühen etwas gegen ihre Situation zu unternehmen,  von denen unterschieden werden, die keine Anstrengungen ergreifen etwas gegen ihre missliche Lage zu tun. Auf diese Weise sei es möglich, Mieter nicht vorzuverurteilen und ihnen auf dem Wohnungsmarkt eine faire Chance zu geben, ist Mayer überzeugt.

Nachdem Jürgen Mayer seinen Vortrag beendet hatte, bot sich den Schülerinnen und Schüler noch ausreichend Zeit sich in etwas persönlicherem Rahmen bei Getränken und Brötchen Fragen zu stellen und sich auch über berufliche Einstiegsmöglichkeiten für Immobilienkaufleute zu informieren.

Johannes Tiegel
Klassenleitung 11.61
Stand: 09/2016