Klassenfahrt in die Medienstadt Hamburg

Nur kurz das Gepäck im Hotelzimmer abstellen, und dann endlich die Stadt erkunden. Wir Medienkaufleute hatten für unsere Exkursion in die Hafenstadt ein üppiges Programm geplant. Also, keine Zeit zu verlieren.

Und was wäre ein passenderer Einstieg als eine Hamburger Hafenrundfahrt mit einer echten Hamburger Type als Kapitän?
Nachdem wir Hamburg also vom Wasser aus betrachtet hatten, bestiegen wir die zahllosen Stufen des „Michels“ und bestaunten Hamburg nun von oben. Erst am nächsten Tag ließen wir Wasser und luftige Höhen hinter uns und stürzten uns auf die Medienhäuser der Stadt.

Im altehrwürdigen Rowohlt-Verlag wurden wir zunächst durch das charmante Verlagsgebäude im verschlafenen Reinbek geführt. In Rowohlts Konferenzsaal, umgeben von tausenden Werken namhafter und weniger namhafter Autoren, erzählte uns der Lektor und Programmleiter E-Books Dr. Naumann von der Verlagsgeschichte - von weinglasverspeisenden Geschäftsführern über die Erfindung des Taschenbuches bis hin zum digitalen Wandel.

Nach dem Traditionshaus Rowohlt erwartete uns am selben Tag noch eine ganz andere Welt. Wir besuchten die bekannte Werbeagentur „Zum goldenen Hirsch“. Dank schriller Einrichtung und jungem, lässigem Team konnte man mal wieder sehen, wie vielfältig die Medienbranche doch ist. Bei den „Hirschen“ herrschen zwar lange Arbeitszeiten und jede Menge Stress, aber eben auch ein kumpelhaftes Miteinander und buntes Kreativsein. Und man erfährt hier: Egal wie aufwendig man sich die Gestaltung einer Werbekampagne auch vorstellen mag – man unterschätzt es.

Am nächsten Tag besuchten wir die „Zeit“ und erhielten Einblicke in Deutschlands größte Wochenzeitung. Natürlich war auch hier der digitale Wandel ein Thema, doch man darf festhalten, dass es im Berufsleben eines Zeit-Redakteurs noch immer zu ganz analogen Abenteuern kommt – und von ein paar dieser Abenteuer berichtete uns der smarte Wirtschaftsredakteur Jens Tönnesmann.


Später verließen wir die Welt des geschriebenen Wortes, um uns dem gesprochenen (und gesungenen) Wort zuzuwenden. Im „Radio Hamburg“, Marktführer der Hansestadt, präsentierte man uns die Aufnahmestudios, ließ uns einer Live-Moderation beiwohnen und einen Einblick ins Radio-Leben gewinnen.
Viele von uns erwarteten vorab bereits, dass das Arbeiten in einem Radiosender nicht nur vielseitig und kreativ, sondern auch unterhaltend sei. Die Erwartungen wurden übertroffen.

Am Abreisetag stand schließlich der lang ersehnte Besuch bei der Deutschen Presseagentur an. In einem hübschen Prachtbau erklärten uns echte Vollblutjournalisten, was es bedeutet für die dpa zu schreiben und zu fotografieren.
Kurz gesagt: Es bedeutet Abwechslung… morgens eine Pressekonferenz besuchen, mittags über das Training des HSV berichten, abends dann eine Fanmeile ablichten und nachts vielleicht noch ein paar Promis interviewen. Wer also für den „Steinbruch deutscher Nachrichten“ arbeiten will, sollte solch einen Berufsalltag lieben lernen.



So wie wir Hamburg lieben lernten – wegen der interessanten Besuche in den Medienhäusern, den Abenden in den Kultkneipen und natürlich wegen der guten Laune, die in den vier Hamburger Tagen unser ständiger Begleiter war.

 

David Allmann,
Stand: 07/2016