'Eine der Weltbesten' - Medienkaufleute besuchen Druckzentrum Rhein-Main in Rüsselsheim

Die Auszubildenden zu Medienkaufleuten Digital & Print der Klasse 10.71 und Herr Becker besuchten am 9. Juni 2015 gemeinsam das Druckzentrum Rhein-Main in Rüsselsheim. Um 9.00 Uhr abends (!) traf man sich gemeinsam im opulenten Konferenzzimmer des Druckriesen und wurde von Herrn Reinhard Wuntke begrüßt.

Herr Wuntke ist ein Drucker alter Schule: Er erzählte von seiner eigenen Karriere als Drucker, die begann, als der Schrecken des Zweiten Weltkriegs noch jedem in den Knochen steckte. Herr Wuntke berichtete uns, wie er den Wandel des Zeitungsmediums miterlebte, von der entbehrungsreichen Nachkriegszeit, in der praktisch jedes Material eine Mangelware war, bis hin zum allmählichen Erstarken der Branche in den Jahrzehnten danach – aber auch die heutige, schwierige Zeit für Zeitungen wurde nicht verschwiegen.

Nach Herrn Wuntkes lebendiger Einführung, während der man alte Hochdruckschablonen ebenso wie moderne Offsetdruckplatten betrachten und befühlen konnte, durften wir einen Einblick in den tatsächlichen Druckprozess im Druckzentrum Rhein-Main (DRM) gewinnen. Spätestens jetzt wurde uns klar, warum Experten das DRM als eine der zehn besten Druckereien der Welt auszeichneten. Gigantische Druckmaschinen, größer als so mancher Kleintransporter, stehen dicht beieinander und sind von ratternden Fließbändern umgeben und verbunden, die überall in der 15 Meter hohen Halle präsent sind. Wenn man dieses hochmoderne Zusammenspiel der Apparaturen erlebt hat, zweifelt man keine Sekunde daran, dass die Anlage Dutzende Millionen Euro wert ist.


Während des Abends verströmte das eingespielte Team der DRM-Mitarbeiter eine Atmosphäre beruhigter Hektik. Zeitungen wurden aus der laufenden Produktion gefischt, in Windeseile durchgeblättert und etwaige Fehler ausgemerzt. Wenn man bedenkt, dass die Maschine in kürzester Zeit zigtausende Exemplare einer Tageszeitung erstellt, ist die geschäftige Ruhe unter dem Lärm der tonnenschweren Druckpressen geradezu beeindruckend.

 

Aber Unspektakuläres ist hier ohnehin selten. Von hochspezialisierten Maschinen für kleinteilige Detailarbeit bis hin zu felsgroßen Papierrollen, die zu schwindelerregenden Höhen aufgetürmt sind, boten sich dem Auge noch nie gesehene Sensationen. Doch nicht nur dem Auge wurde Besonderes geboten. Der Geruch tausender frisch gedruckter Zeitungen war allgegenwärtig und verströmte eine ganz eigene Art der Magie. Das Knistern des Zeitungspapiers trug seinen Teil zum Zauber bei.

 

Nach zwei Stunden war die Führung vorüber. Herr Wuntke verabschiedete sich von uns mit dem Fazit, dass ein Beruf in der Medienwelt hochspannend und lohnend sei. Dabei hatte er, auch nach Dekaden, noch immer ein Funkeln in den Augen. Wer das DRM gesehen hat, wird ihn verstehen.

 

David Allmann
Stand: 07/2015