Knigge-Kurs im BG11: 'Wann und wo ist mein Handy erlaubt?'

oder  'Ist es höflich, einen Anruf während eines Geschäftsessens entgegenzunehmen?'


Diese Fragen, an denen sich heutzutage nicht nur zwischen Jung und Alt die Gemüter entzünden, waren Teil des „Knigge-Kurses“, den die Schüler/Innen der bilingualen Wirtschaftsklasse 11/1 des Beruflichen Gymnasiums absolvierten.

Die Trainerin für Umgangsformen Yvonne Zeeb vermittelte den 25 Schülern/Innen Verhaltensweisen, die momentan als höflich angesehen werden. „Momentan“ deshalb, weil diese Regeln immer einem Wandel der Zeit unterliegen. Empfehlungen dazu gibt der Arbeitskreis für Umgangsformen International (AUI) heraus, so Frau Zeeb in ihren einleitenden Worten.

Schwerpunkt des fast vierstündigen Kurses waren die Benimmregeln im Berufsleben. Dabei ging es zunächst einmal um Grüßen und Begrüßen, um Vorstellen und Bekanntmachen. Die praktische Anwendung führte Frau Zeeb gleich zu Beginn den im Kreis sitzenden Schülern/Innen und ihren beiden Lehrerinnen Martina Conrads und Astrid Tubbesing vor: „Sie sah jedem von uns in die Augen und nahm dadurch jeden einzeln wahr und begrüßte ihn, was ich als sehr nett und persönlich empfinde“, so die Schülerin Nadine.

In verschiedenen Rollenspielen zeigten die Schüler/Innen ihr Begrüßungs- und Vorstellungsverhalten, verbesserten sich anschließend, um erst dann das „korrekte“ Verhalten durch Frau Zeeb zu erfahren und einzuüben.

Auf reges Interesse stieß Frau Zeeb, als es um Manieren bei Geschäftsessen ging. Auch hier lief nichts auf theoretischer Ebene ab, sondern Frau Zeeb brachte ihr Handwerkszeug gleich mit: feines Tischtuch, Gläser, Teller, Besteck, Servietten. Zunächst mussten die Schüler/Innen wieder aktiv werden. So konnte „man sehen, wie viele Fehler man beim Essengehen machen kann“, lobte Leo Frau Zeebs Vorgehensweise. „Allerdings hatten wir auch häufig den ‚Oh- das-mach‘-ich-auch-immer-Effekt‘ “, hielt Jana dagegen.

Die kontrovers diskutierten Themen „Handy sichtbar? Ja oder Nein?“ und „Kaugummi kauen? Ja oder Nein?“ zeugten zum einen davon, dass die Schüler/Innen engagiert dabei waren, und zum anderen von dem offenen Klima, in dem dieser Kurs stattfand.

„Frau Zeeb hat alles sehr ausführlich erklärt und sich für jede einzelne Frage Zeit genommen, um sie genau zu beantworten“, hob  Janine hervor und bestätigte damit die nicht enden wollenden Fragen am Ende des Vormittags.

Obwohl die Schüler/Innen noch fast drei Jahre Zeit haben, bis sie ins Berufsleben einsteigen, „war der Knigge-Kurs eine gute Erfahrung und sehr hilfreich für Situationen, denen wir uns in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit stellen müssen“, lautete das Fazit Sandras.

Um auf die Eingangsfrage zurückzukehren:  Auch wenn einige Schüler/Innen zu Recht damit argumentieren, dass sich die heutige Gesellschaft in diesen Dingen bereits sehr verändert hat und besonders die jüngere Generation Handytelefonate nicht mehr als störend empfindet,  ist es nach wie vor unhöflich, während eines Geschäftsessens einen Anruf entgegenzunehmen.

 

Martina Conrads und Astrid Tubbesing
Stand: 11/2013

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