Ausbildung zur/zum Immobilien- kauffrau/-mann

Bereits seit vielen Jahren Jahrzehnten bildet die Friedrich-List-Schule Wiesbaden den nach dem Berufsbildungsgesetz anerkannten Beruf Immobilienkaufmann/ Immobilienkauffrau aus.

Die Ausbildungsdauer beträgt laut Berufsbildungsgesetz drei Jahre. Viele unserer Schülerinnen und Schüler beenden die Ausbildung jedoch aufgrund schulischer Vorqualifizierungen nach zweieinhalb oder sogar zwei Jahren.

Die anspruchsvolle Ausbildung kann grundsätzlich mit einem Ausbildungsvertrag und mindestens einem abgeschlossenen Hauptschulabschluss begonnen werden. Im Laufe der Ausbildung kann bei Interesse, Bedarf und mithilfe von Zusatzunterricht ein der mittleren Reife gleichgestellter Abschluss und/oder das Fachabitur erreicht werden.

Die Ausbildungsinhalte beziehen sich auf teilweise sehr komplexe Rechtsgebiete aus dem Bereich Wohnungseigentumsverwaltung, Baurecht, Mietrecht sowie Grundstücksrecht. Aus diesem Grund haben die meisten der Auszubildenden mindestens einen Realschulabschluss. Viele Auszubildende haben jedoch auch bereits das Abitur erreicht oder sogar erste Studienerfahrungen.

Der Einzugsbereich der Friedrich-List-Schule umfasst derzeit die Landeshauptstadt Wiesbaden, den Rheingau-Taunus-Kreis, den Landkreis Groß-Gerau sowie den Main-Taunus-Kreis.

Auszubildende, deren Ausbildungsbetriebe in anderen Landkreisen Hessens liegen, müssen beim zuständigen Schulamt einen Gestattungsantrag stellen und genehmigt bekommen, um an der Friedrich-List-Schule unterrichtet werden zu dürfen.

Auszubildende aus Rheinland-Pfalz dürfen an der Friedrich- List-Schule grundsätzlich nicht unterrichtet werden, da diese, je nach Sitz des Ausbildungsunternehmens, den rheinland–pfälzischen Schulen in Mainz, Neuwied beziehungsweise Ludwigshafen zugeordnet sind. Ein Besuch der Friedrich-List-Schule ist nur dann möglich, wenn dies im Rahmen einer bilateralen Vereinbarung zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen genehmigt wurde. Der Antrag hierzu muss von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Rheinland-Pfalz und vom Hessischen Kultusministerium genehmigt werden.

Die jeweiligen Anträge hierzu sind stets bei der abgebenden Schule zu stellen und von dort aus weiterzuleiten.

Nähere Informationen hierzu finden Sie auf unserem Anmeldeformular.

Breitgefächerte Berufsausbildung mit guten Berufsaussichten

Da Immobilienkaufleute in allen Geschäftsbereichen der Immobilienwirtschaft tätig sind, ist ihre Berufsausbildung breit gefächert und kann sowohl bei Maklern als auch bei unterschiedlichsten Unternehmen der Wohnungswirtschaft erfolgen.

So können Immobilienkaufleute nach ihrer Ausbildung

  • in Wohnungsunternehmen,
  • bei Bauträgern, Immobilienmaklern,
  • in Immobilienabteilungen von Banken, Bausparkassen, Versicherungen und Industrie- und Handelsunternehmen arbeiten oder
  • sich als Immobilienmakler selbstständig machen.



Ausbildungsinhalte

Nach dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Immobilienkauffrau / Immobilienkaufmann ist unser Ziel "eine Berufsfähigkeit zu vermitteln, die Fachkompetenz mit allgemeinen Fähigkeiten humaner und sozialer Art verbindet". Das Berufsbild "erhält seine besondere Prägung durch seinen Bezug zum "Gut Wohnung" und damit zum zentralen Lebensraum der Menschen. Deshalb verlangt er ein hohes Maß an Verantwortungsbereitschaft und sozialer Kompetenz." Damit wird deutlich gemacht, dass in diesem Ausbildungsberuf reines Faktenwissen nicht ausreicht, sondern dass man dieses anwenden muss, um marktorientierte, beratende und kaufmännisch-verwaltende Aufgaben selbständig zu planen, durchzuführen und hinterher auch kontrollieren zu können.


Für die Schule bedeutet dies, dass neben Kenntnissen in Mietrecht, Grundstücksrecht, Baurecht, Steuerrecht, Bauvertragsrecht auch die berufsbezogenen Bestimmungen im Makler- und Bauträgerrecht vermittelt werden müssen. Außerdem sind Fähigkeiten der Marktbeobachtung und Marktanalyse für die Entwicklung entsprechender Marketingstrategien und gute Kenntnisse im Rechnungswesen erforderlich, um Eckdaten für die Planung und das Controlling gewinnen zu können.

 

Lernfelder

Die Übersicht über die Lernfelder mit ihrer zeitlichen Gewichtung fasst die inhaltlichen Anforderungen zusammen:

Grundstufe

Lernfeld 1 60 Stunden
Die Berufsausbildung selbstständig mitgestalten
Lernfeld 2 60 Stunden
Das Immobilienunternehmen repräsentieren
Lernfeld 3 40 Stunden
Werteströme und Werte erfassen und dokumentieren
Lernfeld 4 60 Stunden
Wohnräume vermieten
Lernfeld 5 100 Stunden
Wohnräume verwalten und Bestände pflegen

Fachstufe

Lernfeld 6 40 Stunden
Gewerbliche Objekte bewirtschaften
Lernfeld 7 60 Stunden
Grundstücke erwerben und entwickeln
Lernfeld 8 100 Stunden
Bauprojekte entwickeln und begleiten
Lernfeld 9 80 Stunden
Wohnungseigentum begründen und verwalten
Lernfeld 10 80 Stunden
Immobilien vermitteln und mit Immobilien handeln
Lernfeld 11 60 Stunden
Immobilien finanzieren
Lernfeld 12 60 Stunden
Gesamtwirtschaftliche Einflüsse bei immobilienwirtschaftlichen Entscheidungen berücksichtigen
Lernfeld 13 80 Stunden
Jahresabschlussarbeiten vornehmen und Informationen zur Unternehmenssteuerung bereitstellen

 

Zusatzqualifikationen

Neben diesen rein berufsspezifischen Inhalten in den Lernfeldern werden noch die allgemeinbildenden Fächer Deutsch und Politik unterrichtet.

Darüberhinaus wird EDV und fachspezifisches Englisch unterrichtet. In EDV werden die SuS nicht nur in den gängigen Office Anwendungen unterrichtet, sondern haben auch die Möglichkeit die European Computer Driving Licence (ECDL) zu erwerben. Der fachspezifische Englischunterricht hat das Ziel, die Schülerinnen und Schüler auf die internationalen Anforderungen der Branche vorzubereiten.

Um frühzeitig internationale Erfahrungen zu sammeln, bietet die Schule zudem Programme an, mit denen Azubis Praktika in Unternehmen im Ausland absolvieren können.

 

Abschlussprüfung

Die Abschlussprüfung wird von der Industrie- und Handelskammer abgenommen, die sich dabei an einem eigenen Stoffkatalog orientiert. Die Lernfelder des schulischen Rahmenlehrplanes decken die erforderlichen Inhalte natürlich ab.

Die Schule sieht sich bei dieser Vielzahl an fachlichen Anforderungen besonders in der Verantwortung, die berufliche und soziale Handlungskompetenz der Auszubildenden zu fördern. Das geschieht unter anderem durch schüleraktivierende Lehr- und Lernformen und den Einsatz selbstorganisierter Arbeitsmethoden, Erlernen von Methodenkompetenz und Festigen bzw. Erweitern der schriftlichen und besonders der mündlichen Kommunikationsfähigkeit.

 

Weitere Informationen rum um den Ausbildungsberuf

  • Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

 

Neuigkeiten, Schülerprojekte und Exkursionen

  • Feierliche Verabschiedung der Absolventen „Immobilienkauffrau -/mann“ der Friedrich-List-Schule - Pressebericht

 

Stand: 02/2023